Bangkok I

Auf unserer (Zeit-)Reise sind wir nach 2016 und dem Jahr des Affen nun endlich im Jahr 2559 angekommen. Bangkok präsentiert sich bei unserer Ankunft erstaunlich angenehm trocken und fast kühl. Die knapp 10 Stunden Flug im ausgebuchten Flieger, waren ausnahmsweise auch mal recht kurzweilig und wir sind nicht so kaputt wie sonst nach der langen Flugzeit. Das Einreiseprocedere verlief einigermaßen geschmeidig, auch wenn der muffelige Beamte an der Passkontrolle, als wir dann endlich dran waren, erstmal einen privaten Anruf entgegennahm, im Anschluss auch noch umständlich sein Headset rauskramte und dann tatsächlich keine weiteren Anstalten mehr machte, seinem Job nachzugehen, sondern stattdessen ein ausführliches Gespräch begann. Da Xavi just in diesem unpassenden Moment ganz dringend mal auf Toilette musste, bleiben die Pässe auf dem Tresen liegen und er durfte mit Marten mal kurz hinter die Absperrung. Das gab dem Muffel noch mehr Zeit sein Gespräch weiterzuführen, während ich schoen brav auf dem am Fußboden eingezeichneten gelben Kreuz vor dem Schalter stehen bleiben musste.

Dann aber… Gepäck einsammeln, Geld ziehen und los. Alles in allem ging es dann doch bis dahin alles ganz zügig. Dafür dauerte die Taxifahrt zum Hotel eine gefühlte Ewigkeit. Wir stecken im Stau der nachmittäglichen rush hour auf dem tollway fest und müssen zusehen, wie die Sonne bereits langsam untergeht.

Bangkok

Bangkok

Der Blick aus unserem Hotelfenster. Diesmal sind wir oben im vierten Stock ohne Blick auf den Pool und es ist etwas lauter.

Der Blick aus unserem Hotelfenster. Diesmal sind wir oben im vierten Stock ohne Blick auf den Pool und es ist etwas lauter. Den Golden Mount im Hintergrund werden wir später noch nach unserer Rückkehr von Koh Phayam im März erklimmen

Am Hauptbahnhof in Hua Lampong

Am Hauptbahnhof in Hua Lampong

Wir hatten diesmal eigentlich geplant, von Bangkok aus ein paar Tagesausflüge zu machen, bevor wir weiter in den Khao Sok Nationalpark reisen. Doch irgendwie sind wir ziemlich antriebslos und nach dem üblichen Khao San-Programm, essen gehen, Massagen, Fußpflege, ein paar Spaziergängen in der näheren Umgebung und faulenzen am Hotelpool haben wir dann letztlich nicht zu viel mehr Lust gehabt und ärgern uns ein wenig, drei Nächte hier gebucht zu haben.

Am Abreiseabend stehen wir mit unserem Gepäck an der Straße und versuchen ein Taxi zum Hauptbahnhof zu ergattern. In der Hoffnung einen lukrativen Flughafentransfer abzugreifen, halten auch diverse Taxen an. Nachdem wir erklären, wo wir hin wollen, passiert in dieser Reihenfolge das hier:

der erste fährt abwinkend direkt weiter; der zweite sagt für 100 Baht und fährt weiter, nachdem wir sagen, nee, er soll sein Taxameter einschalten; der dritte wird direkt aggressiv, nachdem wir das Procedere wie beim zweiten wiederholen. Wir sind ziemlich entsetzt, eigentlich haben wir die Taxifahrer hier als relativ verlässliche Instanz in Erinnerung.

Doch dann beim vierten Taxifahrer der hält, werden wir versoehnt, denn er schaltet nicht nur die Uhr an, sondern umfährt geschickt, die stauigsten Ecken und ist 57 Baht und bereits 10 Minuten später am Hauptbahnhof angekommen. Wir sind hocherfreut und geben ihm die 100 Baht, die die anderen Schurken sich unverschämt und auf die Doofe verdienen wollten.

Da steht auch schon unser Nachtzug, mit dem wir bis nach Surat Thani fahren werden.

Da steht auch schon unser Nachtzug, mit dem wir bis nach Surat Thani fahren werden.

Wir haben eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt und beobachten das Treiben auf dem Bahnhof.

Dann allerdings beginnt der Ärger. Ich war ja eh nicht so begeistert von der Nachtzugaktion in der zweiten Klasse, aber damit konnte nun wirklich keiner rechnen: wir haben bereits unsere Plätze eingenommen als während der folgenden zwei Stunden der Zug endlose accident tests macht, die darin bestehen, einige hundert Meter aus dem Bahnhofsgelände rauszufahren, dabei mehrfache Vollbremsungen zu machen und wieder rückwärts in den Bahnhof reinzuruckeln. Letztlich war genau am Waggon hinter uns tatsächlich etwas defekt, was behoben werden kann und statt um 19:30 geht es nun um 21:30 endlich los und wir rumpeln durch die Nacht gen Süden.

Kurz nach dem Aufwachen mal aus dem Fenster des fahrenden Zuges geschaut...

Kurz nach dem Aufwachen mal aus dem Fenster des fahrenden Zuges geschaut…

…sind wir bereits in Lang Suan und es dauert nur noch ca. eine Stunde, bis wir ankommen werden.

Am nächsten Morgen hat der Zug die Verspätung bis auf eine gute halbe Stunde wieder eingeholt.

Das Personal kommt mit Kaffee und Essen vorbei, ich greife zu.

Ziemlich gerädert freue ich mich darauf, endlich anzukommen.

Der Zug ist ganz schoen lang,

Der Zug ist ganz schoen lang,

15 Waggons rattern durch den Morgennebel.

15 Waggons rattern durch den Morgennebel.

Das kleine Äffchen hat natürlich mal wieder am Besten von uns Dreien geschlafen.

Das kleine Äffchen hat natürlich mal wieder am Besten von uns Dreien geschlafen.

In Surat Thani am Bahnhof die üblichen unerfreulichen und nervigen Abzockversuche der Touts. Wir entkommen nur knapp und finden die Haltestelle des Public Bus nach Phuket. Ein Ticket zum ‚Einwohner-Tarif‘ bis zum Khao Sok kostet 100 Baht, für das Kind gar nix. Und eine gute Stunde später geht es dann los. Jeder hat einen Sitzplatz.

Auf nach Khao Sok!

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